Gefäßsport

Gefäßsport im TSV GutsMuths e.V. – eine Erfolgsgeschichte seit siebzehn Jahren geht weiter

Gefäßsport und die periphere arterielle Verschlusskrankheit – was ist das eigentlich ?

Für Gesunde ist es sehr schwer vorstellbar, was es bedeutet, immer wieder wegen Schmerzen in den Beinen stehenbleiben zu müssen. Versuchen Sie einmal plötzlich mitten auf einem belebten Bürgersteig stehen zu bleiben, und sie werden vielsagende Blicke ernten. Ein Patient, die an einer   peripheren arteriellen Durchblutungsstörungen der Beine leidet, ist in der Lage, nur eine bestimmte Gehstrecke schmerzfrei zurückzulegen und muss dann eine Pause einlegen, die meistens 2 bis 3 Minuten dauert, bis der Schmerz verschwindet. Aus diesem Grunde suchen sich die Patienten häufig Stellen aus (wie z.B. Schaufenster, Litfaßsäulen), an denen es nicht auffällt, wenn sie eine Weile in Ruhe verharren. Deshalb wird diese Form der Erkrankung allgemein auch „Schaufensterkrankheit“ genannt. Ab dem 55. Lebensjahr ist jeder 10. Bundesbürger betroffen, wobei die Erkrankung fortschreiten und ohne eine vernünftige Behandlung bis zur Amputation führen kann.

Was kann man mit dem Gefäßsport erreichen ?

Bewegung ist die beste Therapie. Ein dosiertes sporttherapeutisches Programm kann das Fortschreiten von Gefäßerkrankungen verhindern und Operationen vermeiden helfen. Denn Bewegung und Sport sorgen bei der arterieller Verschlusskrankheit (pAVK) für eine Mehrdurchblutung in Muskeln und Gewebe. Bei der pAVK werden dann Engpässe der Gefäße durch die Bildung neuer Gefäßkreisläufe umgangen. Die dahinter liegenden Muskeln und das Gewebe werden wieder besser durchblutet, Schmerzen nehmen ab und die Gehstrecke verlängert sich. Deswegen wird das Gefäßsporttraining in die normale Behandlungsschiene schon während der stationären Therapie im Krankenhaus integriert. Unterstützt durch begleitende Medikamenteneinnahme, unterziehen sich die Patienten einem täglichen Gehtraining auf dem Laufband, bis sie wieder Gehstrecken um die 300 m erreichen. Zu Beginn der Behandlung erreichen viele nur eine schmerzfreie Strecke von 50 m. Das ambulante Gefäßsporttraining beinhaltet primär ein gezieltes Lauftraining in Intervallform, sowie Dehnungs-, Konzentrations-, Koordinations- und Entspannungsübungen. Auch der Spaß an der Bewegung darf nicht zu kurz kommen, denn die Teilnehmer sollen zu einer langfristigen Umstellung ihrer Bewegungsgewohnheiten motiviert werden. Die Teilnehmer kommen 1x in der Woche zum Training. Angeleitet werden sie von einem  Trainer mit einer speziellen Ausbildung für Gefäßsport. Die Teilnehmer an diesen Gruppen bekommen von ihrem Arzt eine Verordnung für das Gefäßsporttraining, d.h. die Krankenkassen übernehmen die Kosten.